Montag, 30. Juli 2012

Knigge bei Tisch

Wisst ihr, wie man sich in der deutschen Gesellschaft "richtig" verhält? Und was hat Knigge damit zu tun?

Wenn der Tisch so gedeckt ist, muss man sich besonders gut benehmen.


Ein gewisser Herr von Knigge hat im 18. Jahrhundert ein Buch geschrieben, indem er Empfehlungen gab, wie man sich in verschiedenen Lebenssituationen verhalten soll. (Also gewissermaßen ein deutscher Konfuzius (孔子).) Mit der Zeit ist sein Nachname zum geflügelten Wort und Synonym für jegliche Benimmratgeber geworden. In solchen steht dann z. B. wer wem zuerst die Hand schüttelt und in welche Richtung man sich dreht, wenn man niesen muss.

Diese Woche führe ich euch in die deutschen Benimmregeln ein, die mit Essen zu tun haben.



sich benehmen:
1) sich "richtig" oder "gut" verhalten, brav sein, z. B. "Benimm dich (wie ein Mensch)!" (Ratschlag der Eltern an die Kinder, wann immer sie das Haus verlassen)

2) wie man sich verhält, z. B. "Er benimmt sich wie ein Ferkel."

"sich benehmen" auf Duden.de: Übersicht über häufig im Zusammenhang mit "benehmen" genannte Wörter

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gewisse/r: so genannte/r (bei Personen); (a certain (Mr. X))

gewissermaßen: in einer bestimmten Weise kann man das so sagen; (in some measure)

geflügeltes Wort: Wendung (Wort oder Wortgruppe), die eine tiefer gehende Bedeutung hat; (saying, winged word)

jegliche: alle möglichen, jede Art von; (any)

Benimmratgeber, der: Buch, das Hinweise gibt, wie man sich benehmen soll; (guidebook for good manners)

niesen: *hatschi!*; (to sneeze)

Ferkel, das: Kind vom Schwein; (piglet)

Freitag, 27. Juli 2012

Wie kommt das Buch auf den Nachttisch?

Ihr wolltet sicher schon immer gerne wissen, wie man ein Buch bindet. So ein Zufall: Ich auch!
Also habe ich es schnell geyoutubed* und ta-da:




Diese vielen Wörter kommen darin vor (dank Video meist selbsterklärend):

Buchbinden | das Cover | der Holzleim | Nadel und Zwirn | die Klemme | das Brettchen | das Band | die Broschüre | falten |die Papierstärke | das Blatt | kleben | der Duplexdruck | der Stoß | glattstreichen | einnähen | die Tischkante | durchstechen | vorlochen | die Schablone | die Lage | zack! | raufpappen | bewältigen | das Teelicht | auffalten | die Ecke | umschlingen | das Nadelöhr | der Knoten | das 300-Gramm-Papier | verknoten | die Schnüre |zusammenpressen |



(* youtuben/ geyoutubed:
Dieses Wort kannte ich bis eben nicht, aber wenn man es googelt, findet man es auf knapp 900 deutschen und holländischen Webseiten. Das heißt: Wir sind die ersten Benutzer dieser neudeutschen Kreation! :D)


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Nachttisch, der: der kleine Tisch neben dem Bett; (night table)

youtuben: auf Youtube nachschlagen; (to search on youtube)

ta-da!: voilà, zack!, (Ausruf); (ta-da)

Buchbinden, das: aus losen Seiten ein Buch machen; (bookbinding)

Leim, der: Kleber; (glue)

Zwirn, der: stabiler Faden; (twine)

Papierstärke, die: wie viel das Papier pro m² wiegt; (paper weight)

300-Gramm-Papier, das: Papierstärke 300 g/m²;

Duplexdruck, der: auf Vorder- und Rückseite drucken; (duplex printing)

Stoß, der: Stapel (Papier); (stack)

nähen: mit einem Faden verbinden; (to sew)

raufpappen: (ugs.) aufkleben; (to stick, glue on stg.)

bewältigen: eine schwierige Aufgabe schaffen; (accomplish, manage)

umschlingen: mit einem Faden umbinden; (to enlace)

Schnüre, die: dickerer Faden, Schnur; (laces)

selbsterklärend: kann man verstehen, ohne, dass man es extra erklären muss (z. B. durch Bilder); (self-explanatory)

Kreation, die: Schöpfung, etwas, das der Mensch geschaffen hat; (creation)

Mittwoch, 25. Juli 2012

Wer wer weiß was weiß...

Beherrscht ihr die anderen Zungenbrecher schon? Es wird nämlich nicht einfacher!

Chinesisches Schüsselchen





4. Tschechische Regisseure schätzen schöne chinesische Schüsselchen.

Da funktioniert was nicht.



5. Grießbrei bleibt Grießbrei und Kriegsbeil bleibt Kriegsbeil.

Da funktioniert was nicht.



6. Wer wer weiß was weiß, weiß wer weiß wie viel.

Da funktioniert was nicht.





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tschechisch: aus Tschechien (Land östlich von Deutschland); (Czech)

Regisseur, der: Mensch, der bei einem Film, Theaterstück o. ä. die künstlerische Leitung hat; (director)

schätzen: hochachten, lieben, mögen; (to appreciate)

Schüssel, die: rundes Gefäß, z. B. für Salat; (bowl)

Grießbrei, der: süße Mahlzeit aus Milch und Getreide; (sweet german dish)

Kriegsbeil, das: Streitaxt der Indianer – wird ausgegraben, wenn man Krieg beginnt und begraben, wenn der Krieg zu Ende ist (wird als geflügeltes Wort verwendet); (tomahawk)

wer weiß was: irgendwas Unbestimmtes (man weiß nicht, was genau);

wer weiß wie viel: eine unbestimmte Menge (man weiß nicht genau, wie viel);

Montag, 23. Juli 2012

Zungenathlet

Zum Anfang der Woche wollen wir uns ein wenig sportlich betätigen. Vor allem die Zunge – der im Verhältnis zu seiner Größe stärkste Muskel unseres Körpers – kann nie genug Bewegung bekommen.

Deshalb habe ich euch ein paar Zungenbrecher rausgesucht:



1. Weißt du das, dass das "das" das meistgebrauchte Wort im Satz ist?

Da funktioniert was nicht.



2. Siebzehn Schnitzer, die auf siebzehn Schnitzsitzen sitzen und mit ihren spitzen Schnitzern Ritzen in ihr Schnitzholz schlitzen, wobei sie schwitzen, sind siebzehn schwitzende, schnitzende, auf dem Schnitzsitz sitzende, spitze Schnitzer benützende Schnitzholzritzenschlitzer.

Da funktioniert was nicht.



3. Furcht vor Fruchtfleisch führt zu Flucht vor Fruchtfleisch.

Da funktioniert was nicht.





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Athlet, der: (Leistungs-)Sportler, trainierter Mensch; (athlete)

sich sportlich betätigen: Sport machen; (to do sports)

meistgebraucht: wird am häufigsten benutzt; (mostly used)

schnitzen: mit einem Messer Holz bearbeiten; (to carve)

Schnitzer, der: 1) Person, die schnitzt; 2) Werkzeug zum Schnitzen (Messer); (carver)

ritzen: ähnlich wie "schnitzen", eine Vertiefung/Kerbe machen; (to score)

Schnitzsitz, der: Stuhl/Hocker, auf dem man sitzt, wenn man schnitzt; (carver's seat)

Ritze, die: Vertiefung, Kerbe; (score)

schlitzen: ähnlich wie "ritzen", einen länglichen Schnitt machen; (to slot, to slit)

Furcht, die: Angst; (fear)

Fruchtfleisch, das: das, was von einem Obst übrig bleibt, wenn man es auspresst (Obst minus Saft und Schale); (pulp)

Flucht, die: Weglaufen, Fliehen; (escape)

Freitag, 20. Juli 2012

Er hat sie geküsst!

Im letzten Beitrag hieß es "Hat er sie schon geküsst?", weil in dem Disney-Film Arielle der Prinz Arielle innerhalb von drei Tagen küssen muss, damit sie ein Mensch bleibt. (Sie wurde nämlich auf eigenen Wunsch von der Meerhexe Ursula in einen Menschen verwandelt.)
Es ist also wichtig, dass er sie küsst und deswegen fragen in diesen drei Tagen alle Tiere sich gegenseitig: "Hat er sie schon geküsst?".



Von diesem Lied ist der Text viel einfacher, aber falls ihr doch Probleme habt, findet ihr ihn hier zum Download als PDF.

Wenn ihr den ganzen Film sehen wollt (was ich euch sehr empfehlen kann), es gibt ihn auf Youtube. :)
Dies ist übrigens die erste, alte Version von 1989, im Jahr 1998 wurde der Film neu synchronisiert.

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Kram, der: (unnützes) Zeug; (stuff)

Plunder, der: unnützes Zeug, (auch: ein Gebäck); (useless stuff)

ersticken: nicht mehr atmen können und deshalb sterben; (to suffocate)

Klimbim, der: unnützes Zeug; (useless stuff)

Flosse, die: das, was Arielle von den Menschen unterscheidet; (flipper)

synchronisieren: einen Film aus einer Sprache X übersetzen und den Ton in dieser Sprache Y neu aufnehmen; (to dub, synchronize)

Mittwoch, 18. Juli 2012

Hat er sie schon geküsst?

Darf ich vorstellen? Der beste Komponist, Dirigent und Sänger aller Zeiten: Sebastian.




Der Seetang blüht immer grüner
wenn er dich von fern erfreut.
Deshalb willst du zu den Menschen,
doch das hast du schnell bereut.
Schau deine Welt doch genau an,
ja, hier, wo du schwimmst und lebst.
Voll Wunder siehst du das Blau dann,
sag selbst was du noch erstrebst!

Unter dem Meer, unter dem Meer!
Wo wär das Wasser besser und nasser
als es hier wär?
Die droben schuften wie verrückt,
drum wirken sie auch so bedrückt.
Wo hasst man streben, wo lebt man eben?
Unter dem Meer!

Bei uns sind die Fische glücklich,
man tummelt sich und hat Spaß.
An Land bist du gar nicht glücklich,
du landest in einem Glas.
Dem Schicksal bist du echt Schnuppe,
du bist schon ein armer Fisch.
Hat dein Boss mal Lust auf Suppe,
schwupps bist du auf seinem Tisch. (Oh, nein!)

Unter dem Meer, unter dem Meer!
Niemand frittiert dich, brät und serviert dich
hier zum Verzehr.
Der Mensch hat uns zum Fressen gern,
doch hier sind seine Haken fern.
Lass Stress und Hast sein,
Leben muss Spaß sein!
Unter dem Meer, unter dem Meer!
Ist es nicht toll hier, ganz wundervoll hier,
voller Esprit!
Sogar die Sprotten und der Lachs,
die spielen spottend Blitz und Flachs.
Wir spielen alle, Zander und Qualle,
unter dem Meer.

----------

Die Kröt‘ spielt die Flöt‘,
die Larv‘ zupft die Harf‘,
die Brass‘ schlägt den Bass--
klingt der Sound nicht scharf? --
der Barsch bläst den Marsch,
die Schlei‘ spielt Schalmei
und hier ist der ‚King of Soul‘! (Yeah!)
Der Hecht jazzt nicht schlecht,
der Schellfisch singt toll,
der Wal swingt nasal,
der Butt am Fagott,
der Molch und der Lurch,
die schwimmen nur durch
und der Fisch, der bläst sich auf!


Unter dem Meer, unter dem Meer!
Wenn der Delfin beginnt die Beguine,
will ich immer mehr!
Was haben die, außer viel Sand?
Nur wir sind außer Rand und Band!
Denn jedes Tier hier, das musiziert hier
unter dem Meer!
Selbst jede Schnecke kriecht aus der Ecke
unter dem Meer!
Jede Languste kommt aus der Puste,
sie ist unter Wasser heißer und nasser.
Ja, uns geht‘s toll hier,
ganz wundervoll hier
unter dem Meer!

Arielle! ...man müsste diesem Mädchen die Flossen am Meeresboden festnageln.



Anmerkung: Der Teil unter der gestrichelten Linie ist ziemlich schwer, daher empfehle ich euch, euch damit nicht zu detailliert zu beschäftigen.

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Seetang, der: Seegras; (seaweed)

bereuen: sich wünschen, dass man eine Tat nicht getan hätte; (to regret)

erstreben: wünschen, wollen; (to aim, to strive for)

droben: (gehoben) dort oben; (up there)

schuften: hart arbeiten; (to labor)

bedrückt: traurig; (gloomy)

streben: ein Ziel verfolgen und dafür hart arbeiten; (to aspire for sg.)

eben: (verstärkender Partikel) "Wo lebt man eben" = Wo macht man nichts weiter als zu leben;

sich tummeln: viele Lebewesen, die sich lebhaft an einem Ort hin und her bewegen; (to cavort)

landen: ankommen; (to land, hier auch: to end)

schnuppe sein: egal sein; (don't care)

Boss, der: (hier) Besitzer; (boss)

schwupps: zack, ruckzuck, ratzfatz, schnell;

frittieren: in Öl backen; (to deep-fry)

Verzehr, der: (gehoben) Essen; (consumption)

jmd. (Akk.) zum Fressen gern haben: jmd. sehr gern haben (hier Wortspiel);

Haken, der: Metallteil (hier zum Angeln);

Hast, die: Eile, Hektik; (haste)

Esprit, der: geistvoll-brilliante, vor Witz und Geist sprühende Art zu reden; (esprit)

die Sprotte; der Lachs: Fischarten; (sprat, salmon)

Flachs, der: (hier) Spaß, Witz; (joke)

spottend: sich (böse) lustig machend; (making jokes (about))

Zander, der: eine Fischart; (zander)

Qualle, die: durchsichtiges, glitschiges Wassertier; (jellyfisch)

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Kröte, die: großer Frosch, der an Land lebt und nicht springt; (toad)

die Flöte, die Harfe, der Bass, die Schalmei, der Fagott: Instrumente; (flute, harp, bass, shalm, bassoon)

die Brasse, die Schleie, der Hecht, der Schellfisch, der Butt: Fischarten;

Larve, die: Tier in frühem Entwicklungsstadium, z. B. von Fischen, Fröschen; (larva)

Flosse, die: damit bewegen sich Fische fort (Fische haben keine Beine!); (flipper)

festnageln: mit Nägeln befestigen; (to spike, to pin)

gestrichelt: besteht aus kurzen Strichen (Linie); (dashed)

Montag, 16. Juli 2012

Vis-à-vis mit der Zukunft: Das Gespräch

Über den Einfluss von Facebook auf die Bewerbung:




2. Organisatorisch:
Gepflegt und professionell auftreten ist wichtig, noch wichtiger finde ich es aber, sich nicht zu verstellen. Wenn man sich wohl fühlt, verhält man sich natürlich und wird als angenehmer Gesprächspartner empfunden. Wenn dann trotzdem die Chemie nicht stimmt, ist es einfach nicht der richtige Arbeitgeber.
Ein paar Minuten Schlaf vorher sorgen für beste Konzentration, danach hilft es, kurz mit jemandem zu reden, um sich "warmzusprechen".
Ton vom Handy ausschalten nicht vergessen! :)

3. Gespräch:
Wenn ihr eine Frage nicht versteht, fragt unbedingt nach. Keiner ist perfekt, man muss nur wissen, wie man damit umgeht. Erwähnt doch z. B., dass ihr mit diesem Blog euer Deutsch verbessert! :P
Nicht maulfaul zu sein versteht sich von selbst – schließlich will der Arbeitgeber euch kennenlernen. Aber auch ihr wollt herausfinden, ob der Job das ist, was ihr wollt und ob der Arbeitgeber euch gefällt. Herrscht ein angenehmes Betriebsklima – oder ist es selbst mit Winterpulli nicht zu ertragen?
Auch die Körpersprache ist wichtig, denn da gibt es interkulturelle Unterschiede. Augenkontakt ist sehr wichtig. Dazu findet ihr auf Youtube eine ganze Reihe hilfreiche Videos, z. B. hier.

Viel Erfolg!

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gepflegt: ordentlich gekleidet, "zivilisiert"; (presentable)

auftreten: erscheinen, sich verhalten; (to act, to appear)

verstellen: jemand anderes sein wollen als man ist; (to feign)

Chemie, die: (figurativ) ob sich zwei Menschen verstehen; (chemistry)

warmsprechen: wenn man lange nicht geredet hat, ist die Stimme rauh und die Sätze holprig – ein bisschen sprechen ist eine gute Vorbereitung; (to warm up the voice and talking skills)

maulfaul: wortkarg, keine Lust haben zu reden, wenig reden; (sparing of words)

sich von selbst verstehen:selbstverständlich/klar sein; (to go without saying)

Betriebsklima, das: wie sich die Leute in dieser Firma (untereinander) verhalten; (working atmosphere)

Winterpulli, der: Winterpullover, dicker Pullover; (warm sweater)

ertragen: aushalten; (to stand)

Augenkontakt, der: jemandem in die Augen schauen; (eye contact)

Freitag, 13. Juli 2012

Vis-à-vis mit der Zukunft: Gut vorbereitet

Die Tipps, die man jemandem für ein Vorstellungsgespräch geben kann, füllen Bände. Würde ich es in die üblichen Text-Häppchen verpacken wollen, die ich euch in jedem Beitrag schicke, hätte ich locker ein Jahr was zu schreiben.
Darum: Alle, die dieses Thema nicht interessiert, schauen ab August 2013 wieder hier vorbei.




Kleiner Scherz. :-) Ich beschränke mich auf ein paar Beiträge, aber ein paar persönliche Erfahrungen möchte ich doch mit euch teilen:

1. Gut vorbereitet:
Wissen, was man will, hilft ungemein. Wie sieht wohl der Job aus? Warum ist dieser Job das, was ihr wollt?
Auch solltet ihr etwas über den Arbeitgeber in Erfahrung bringen, z. B. auf dessen Internetseite.
Und wisst ihr auch, ob und warum ihr für den Job geeignet seid?
Macht euch ein paar Notizen, so seid ihr weniger aufgeregt. Welche Vokabeln könnte euch für das Gespräch nützlich sein? Schreibt sie auch auf.

Wenn das euer erstes Vorstellungsgespräch ist, übt vorher mal, ein paar typische Fragen zu beantworten. Hier findet ihr eine ganze Liste davon. Lernt aber keinesfalls eure Antworten auswendig, auch wenn ihr Angst habt, sonst zu viele Fehler zu machen.

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vis-à-vis: (französisch) jemandem gegenüber (sitzen); (vis a vis)

Bände füllen: sehr umfangreich sein, dicke Bücher füllen; (to fill volumes)

üblich: wie immer; (as usual)

Häppchen, das: eine kleine Menge (Essen); (bite)

verpacken: (figurativ) für den Transport einpacken; (to package)

locker: mindestens; (easily)

beschränken: eine Grenze setzen; (to limit)

ungemein: besonders viel; (tremendously)

in Erfahrung bringen: herausfinden, Wissen sammeln; (to find out)

keinesfalls: auf keinen Fall, nicht; (in no case)

auswendig: einen Text Wort für Wort im Gedächtnis behalten; (by heart)

Mittwoch, 11. Juli 2012

Bewerbungsgespräch ohne Tasche

Ein Bewerbungsgespräch hat man nicht alle Tage und so sucht man sich aus abgelegenen Winkeln des Kleiderschranks ein elegantes Outfit zusammen, mit dem man einem die 27 Grad Außentemperatur, die Anfahrt mit dem Fahrrad und die Nervosität möglichst nicht ansieht.



Nachdem Hose, Bluse, Unterwäsche und Taschentuch drei Mal gebügelt und fünf Mal anprobiert wurden, stellt man fest, dass man keine passende Tasche hat. Nicht einmal eine unpassende.
Praktisch veranlagte Menschen besitzen nämlich nur einen soliden Rucksack und ein paar Einkaufsbeutel. Wohin also mit Schlüsselbund, Handy und Geldbeutel? In die Blazertaschen? Sicher nicht!

Nein, nein: Linke Socke Schlüsselbund, rechte Socke Handy und Portemonnaie, Hose drüber – fertig.



So sieht das klassische Bewerbungsoutfit aus:
  • Bluse, die (Frau)/ Hemd, das (Mann)
  • dunkle Stoffhose, die
  • Blazer, der (Frau)/ Sakko, das (Mann)
  • Krawatte, die (Mann)
  • gute Lederschuhe, die

Welcher Begriff gehört zu welcher Nummer auf dem Bild?


Nachdem ihr jetzt wisst, wie man mit einfachsten Mitteln für einen gesunden ersten Eindruck sorgt, erfahrt ihr beim nächsten Mal an dieser Stelle: Wirklich nützliche Tipps zum Bewerbungsgespräch. ;-)

Lösung: 1: Blazer, 2: Stoffhose, 3: Lederschuhe, 4: ungebügelte Bluse

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abgelegener Winkel, der: ein Ort, der versteckt und schwer zu finden ist; (hidden corner)

Outfit, das: (neudeutsch) Kleidung, Accessoires und Makeup; (outfit, clothing)

jmd. (Dativ) etwas ansehen: am Äußeren sehen, wie es der Person geht oder was mit ihr los ist;

bügeln: mit einem heißen Gerät die Oberfläche glätten; (to iron/press)

praktisch veranlagt: nur die Dinge mitnehmen, die man braucht, lösungsorientiert; (down-to-earth)

solide: stabil; (solid)

Einkaufsbeutel, der: eine Tüte aus Stoff, mit der man Lebensmittel nach Hause trägt; (shopping bag)

Schlüsselbund, der: mehrere Schlüssel zusammen; (bunch of keys)

Blazer, der: die Anzugjacke der Frau nennt man Blazer (englisch); (blazer)

Socke, die: kurzer Strumpf; (sock)

Portemonnaie, das: Geldbeutel; (purse, wallet)

Montag, 9. Juli 2012

Warte mal!

Das Wort warten kennt ihr sicherlich in der Bedeutung "Rumstehen, weil jemand nicht fertig wird". (auf etwas (Akkusativ) warten, Nomen: das Warten)
Es hat aber noch eine andere, aktive Bedeutung: Einen Gebrauchsgegenstand pflegen und seine Funktionstüchtigkeit überprüfen. (etwas (Akkusativ) warten, Nomen: die Wartung)

Beim Auto kontrolliert der TÜV die Wartung, aber beim Fahrrad?
Dabei ist Fahrradpflege gar nicht kompliziert: Ein Wisch hier, ein paar Tropfen Öl dort und schon ist euer Fahrrad glücklich.
Im folgenden Videoworkshop lernt ihr, wie ihr eure Fahrradkette regelmäßig pflegt:



Die drei Dinge, die ihr dafür braucht, sind:
  • ein gutes Kettenöl (das Öl)
  • eine alte Zahnbürste (die Bürste)
  • einen alten Putzlappen (der Lappen)

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rumstehen: (ugs.) stehen und nichts tun; (to stand around)

Gebrauchsgegenstand, der: etwas, das man benutzt, z. B. ein Löffel, ein Wasserkocher, ein Auto oder Fahrrad; (object of utility)

pflegen: saubermachen und eventuell ölen, damit ein Gebrauchsgegenstand lange lebt; (to maintain)

Funktionstüchtigkeit, die: funktioniert es gut oder schlecht?; (operational reliability)

TÜV, der: (Technischer Überwachungsverein) Werkstatt, die schaut, ob euer Auto fit für die Straße ist (gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung alle 2 Jahre)

Wartung, die: die Pflege, die Überprüfung eines technischen Gegenstandes; (maintenance)

Wisch, der: mit einem Tuch Dreck entfernen; (wipe)

Tropfen, der: eine kleine Menge Flüssigkeit; (drop)

Zwischenraum, der: der Raum zwischen zwei Dingen (hier: zwischen zwei Gelenken); (interspace)

Ritzelpaket, das: die runden Dinger mit Zacken hinten am Fahrrad (Kassette); (cassette)

Gang, der: ein Fahrrad hat z. B. 3 x 9 Gänge, manchmal aber nur einen; (gear)

schalten: zwischen den Gängen wechseln; (to change gear)

überschüssig:zu viel; (excess)

Freitag, 6. Juli 2012

Wörterbuch unterm Kopfkissen: Lerntipps

Aus der Schulzeit stammte noch die Angewohnheit, vor Prüfungen mit dem Lernstoff unter dem Kopfkissen zu schlafen – in der Hoffnung, er würde so des Nachts die wenigen Zentimeter bis ins Gehirn wandern.
Damals hat das gut funktioniert, aber ist es auch aufs Deutschlernen anwendbar?

Die Antwort: Jein.

Guter Schlaf
hilft beim Sprachenlernen


Begründung: Wer zu viel auf einmal will, hat wenig Erfolg – mit einem Wörterbuch unter dem Kopfkissen findet man nur schwer in den Schlaf und der ist die Voraussetzung dafür, dass die Methode funktioniert. Wenn ihr aber nicht schlafen könnt und infolgedessen die halbe Nacht lang im Wörterbuch blättert, bleiben doch ein paar Wörter hängen.

Trotzdem mache ich es anders: Kurz vorm Zubettgehen schmökere ich in einer Grammatik der italienischen Sprache oder studiere eine Liste chinesischer Vokabeln. So schlafe ich besonders leicht ein und träume dann in der zuletzt benutzten Sprache. Das Wörterbuch lege ich neben das Bett - falls ich ein Wort nachschlagen muss.

Summa summarum:
  • 1. Grammatikbücher und Vokabellisten helfen beim Einschlafen.
  • 2. Guter Schlaf ist wichtig.
  • 3. Die Sprache benutzen, wann immer es geht – auch in den Träumen.

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stammen: herkommen; (z. B. aus Indien stammen); (to originate)

Angewohnheit, die: etwas, das man immer macht (z. B. morgens einen Kaffee trinken); (habit)

Lernstoff, der: das, was man lernen will; (learning matter)

Kopfkissen, das: das weiche Etwas, auf das ihr euren Kopf legt, wenn ihr schlaft; (pillow)

des Nachts: in der Nacht; (by night)

wandern: laufen, sich bewegen; (to wander)

anwendbar: kann man dafür benutzen; (applicable)

jein: (Kunstwort) ja + nein; (yes and no)

in den Schlaf finden: einschlafen; (to fall asleep)

Voraussetzung, die: Bedingung; (condition)

infolgedessen: deswegen; (as a result)

in etwas (Dativ) blättern: ein Buch, Heft o. ä. anschauen/durchlesen; (to browse)

hängen bleiben: im Gehirn bleiben; (to stick, to stay in the brain)

schmökern: (voll Genuss) lesen; (to read with pleasure)

studieren: gründlich lesen; (to read thoroughly)

summa summarum: alles in allem, zusammengefasst; (in summary)

Mittwoch, 4. Juli 2012

Teekenner oder Teeverkenner?

Ist euch mal aufgefallen, dass man die beiden Fragen "Möchtest du einen Tee?" und "Möchtest du ein T?" leicht missverstehen kann?
Wenn ihr euch mal nicht sicher seid, was gemeint ist, könnt ihr testweise mit "Gib mir ein T!" antworten und dazu Cheerleader-Bewegungen machen – der Blick des Gegenüber verrät euch dann die Antwort.



Was ist was?
ein grünes Tee/T
ein grüner Tee/T





Aber auch nachdem man weiß, dass es sich um das Getränk handelt, kann die Frage für viele Ausländer noch Anlass zu Missverständnissen geben. Denn der "Tee" im eigentlichen Sinn bezeichnet nur das Getränk aus den Blättern der Teepflanze. So ist es noch in vielen Ländern, in Deutschland aber nicht: Hier nennt man auch andere Getränke "Tee", die aus mit Wasser übergossenen Pflanzen hergestellt wurden. So gibt es also bei Bauchschmerzen Kamillentee und bei Wutanfällen Beruhigungstee.

Wenn man fremde Sprachen lernt, merkt man zudem schnell, dass es zwei verschiedene Arten von Übersetzungen für Tee gibt. Entweder "Tee"-ähnliche (tea, thé, tè, ...) oder "Cha"-ähnliche (chai, cha, chachacha ;)). Die Erklärung dafür ist so simpel, dass ich sie fast weglassen wollte: Manche Länder haben Tee aus Südchina importiert, wo das chinesische Zeichen für Tee (茶) "Tee"-ähnlich ausgesprochen wird. Andere dagegen aus Regionen, in denen Hochchinesisch gesprochen wird, denn da heißt es "cha".

Mit diesem Hintergrundwissen werdet ihr bei der nächsten Teerunde sicherlich als Teekenner gelten. Falls ihr euch fragt, was ein Teeverkenner ist: Einer, der den Wert von Tee nicht erkennt, also verkennt.

Informationsquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tee

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Teekenner, der: Mensch, der sich mit Tee auskennt; (connoisseur of tea)

missverstehen: falsch verstehen; (to misunderstand)

Cheerleader, der: (englisch) ein Mädchen, das ein Footballteam lautstark anfeuert (motiviert); (cheerleader)

Gegenüber, das: die Person, mit der ihr euch unterhaltet (wenn sie euch gegenüber sitzt); (vis-à-vis)

verraten: eine geheime Information geben; (to reveal)

zu etwas (Dativ) Anlass geben: etwas bewirken, verursachen; (to give cause to)

übergießen: wenn man Tee macht, muss man die Blätter mit Wasser übergießen; (to souse)

Wutanfall, der: starkes negatives Gefühl, das man rauslässt – z. B. indem man laut schreit oder mit etwas wirft (nicht zu empfehlen); (rage attack)

Beruhigung, die: ruhig werden; (slow-down)

simpel: einfach; (simple)

weglassen: nicht sagen oder schreiben; (to omit/leave out)

etwas verkennen: etwas falsch beurteilen oder nicht erkennen (Betonung auf "VER"); (to underrate/mistake)

Montag, 2. Juli 2012

Rhabarber-Barbara

Ein bekannter deutscher Zungenbrecher - als Nachtrag zu meinem Rhabarberkuchenrezept.





In einem kleinen Dorf wohnte einst ein Mädchen mit dem Namen Barbara. Barbara war in der ganzen Gegend für ihren ausgezeichneten Rhabarberkuchen bekannt.

Da jeder so gerne Barbara's Rhabarberkuchen aß, nannte man sie Rhabarberbarbara. Rhabarberbarbara merkte bald, dass sie mit ihrem Rhabarberkuchen Geld verdienen könnte. Daher eröffnete sie eine Bar: Die Rhabarberbarbarabar.

Natürlich gab es in der Rhabarberbarbarabar bald Stammkunden. Die bekanntesten unter Ihnen, drei Barbaren, kamen so oft in die Rhabarberbarbarabar um von Rhabarberbarbaras herrlichem Rhabarberkuchen zu essen, dass man sie kurz die Rhabarberbarbarabarbarbaren nannte.

Die Rhabarberbarbarabarbarbaren hatten wunderschöne dichte Bärte. Wenn die Rhabarberbarbarabarbarbaren ihren Rhabarberbarbarabarbarbarenbart pflegten, gingen sie zum Barbier.

Der einzige Barbier, der einen Rhabarberbarbarabarbarbarenbart bearbeiten konnte, wollte das natürlich betonen und nannte sich Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbier.

Der Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbier kannte von den Rhabarberbarbarabarbarbaren Rhabarberbarbaras herrlichen Rhabarberkuchen und trank dazu immer ein Bier, das er liebevoll Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbier nannte.

Das Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbier konnte man nur an einer ganz bestimmten Bar kaufen. Die Verkäuferin des Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbiers an der Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbierbar, hieß Bärbel.

Nach dem Stutzen des Rhabarberbarbarabarbarbarenbarts geht der Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbier meist mit den Rhabarberbarbarabarbarbaren in die Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbierbar zur Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbierbarbärbel um sie mit zur Rhabarberbarbarabar zu nehmen, um mit etwas Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbier von Rhabarberbarbaras herrlichem Rhabarberkuchen zu essen.



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Rhabarberkuchen, der: leckerer Kuchen mit langen grünen Stangen, die Rhabarber heißen; (pieplant/rhubarb cake)

Nachtrag, der: etwas, das man später ergänzt zu etwas, das man früher gesagt hat; (addition)

einst: früher; (once)

ausgezeichnet: besonders gut; (excellent)

Stammkunde, der: ein Kunde, der sehr oft in ein Geschäft kommt; (regular customer)

Barbar, der: ein Mensch mit sehr schlechten Manieren; (barbarian)

Bart, der: die Haare im Gesicht des Mannes; (beard)

Barbier, der: ein altes Wort für Frisör (schneidet Haare und Bart); (barber)

stutzen: kürzen, abschneiden; (to crop)