Mittwoch, 27. Juni 2012

Frauen mal in Farbe

In der Münchner Pinakothek der Moderne wird noch bis 15. Juli eine Sonderausstellung zum Thema FRAUEN gezeigt, bei der die Künstler Pablo Picasso, Max Beckmann und Willem de Kooning vertreten sind.



Die Gliederung der Ausstellung:
  • 1. Portrait - Typus - Idol
  • 2. Passion - Extase - Exaltiertheit
  • 3. Zeitbild - Weltbild - Selbstbild
  • 4. Harmonie - Ruhe - Selbstvergessenheit
  • 5. Spiegelbild - Gegenbild - Verheißung - Bedrohung

Weitere Informationen dazu findet ihr auf der Seite der Pinakothek der Moderne.

PS: Ich war noch nicht da, habe aber viel Gutes gehört. Wenn jemand Lust hat mit mir mitzukommen, schreibe er mir einfach eine Mail! :)

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Leihgabe, die: etwas, das man nur für eine bestimmte Zeit von jemandem bekommt (=ausgeliehen hat); (item on loan)

Kurator, der: (hier) Leiter einer Ausstellung, eines Museums; (curator)

erstmals: zum ersten Mal; (for the first time)

hochkarätig: von hoher Qualität, Exzellenz; (top class)

Ausnahmekünstler, der: Künstler, der besonders ist; (exceptional artist)

das Klischeebild aufbrechen: hinterfragen, was man normalerweise denkt; (to break up the cliché/stereotype)

Macho, der: (pej.) ein Mann, der denkt: Frauen gehören an den Herd und Männer hinters Steuer (= ins Auto); (macho)

Frauenverächter, der: (verachten = hassen) jemand, der Frauen hasst; (women-dispraiser)

brisant: enthält viel Interessantes, über das man diskutieren kann; (hot, explosive)

fulminant: großartig, glänzend; (splendid, brilliant)

prägen: einen Eindruck hinterlassen, im Gedächtnis bleiben; (to impress)

unverstellt: direkt, ohne ein Hindernis; (undisguised)

bindend: ("mein Urteil ist nicht bindend") man ist nicht daran gebunden, man kann auch anders urteilen; (binding)

Montag, 25. Juni 2012

Gerhard Richter: Geschichtet

Aus meiner Lieblingszeitung DIE ZEIT habe ich einen Artikel über Gerhard Richter ausgegraben, der gespickt ist mit nicht-alltäglichen Vokabeln. Perfekt also für euch!

Quelle: DIE ZEIT

Schauen wir uns den ersten Absatz des Artikels an:



Sieht so ein Skandalbild aus? Es ist ein fast monochrom weißes Gemälde und trägt den Titel Abstraktes Bild (1988), die weiße Farbe ist mit einer Rakel, einem großen Spachtel, über die Leinwand gezogen. An manchen Stellen sind die Schlieren so pastos aufgetragen, dass sie kleine Reliefs bilden, dann wieder bedecken sie nur zart-milchig die ursprüngliche Bemalung. Sie liegt nur noch an wenigen Stellen frei, man kann nichts Genaues erkennen: zart und fein, grau in dunkelgrau war sie gearbeitet.




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schichten: Schicht über Schicht machen; (to layer)

ausgraben: (bildlich) etwas finden; (to dig out)

gespickt mit: voll von; (peppered with)

zudecken: unter einer Schicht (hier: Farbe) verstecken; (to cover)

versteigern: etwas an die Person verkaufen, die am meisten dafür bezahlen will; (to auction)

Auktionshaus, das: Ort, wo man Gegenstände versteigert; z. B. ebay; (auction house)

übermalen: weitere Schichten Farbe auftragen; (to paint over)

RAF, die: Rote Armee Fraktion, terroristische Vereinigung 1970-1998 (Wikipedia)

RAF-Zyklus, der: eine Zeit, in der sich (in Richters Bildern) alles um RAF dreht; (RAF cycle)

Skandal, der: etwas, das die öffentliche Aufmerksamkeit erregt; (scandal)

monochrom: einfarbig; (monochrome)

Rakel, die: ein Brett zum gleichmäßigen Entfernen einer Schicht (von Farbe); (scraper)

Spachtel, der: ein kleines Werkzeug, z. B. zum Füllen der Löcher in der Wand; (spattle)

Leinwand, die: der Untergrund, auf dem Gemälde meist gemalt werden; (canvas)

Schliere, die: unregelmäßiger Streifen, z. B. wenn ihr eure Fenster schlecht putzt; (striation, flow mark)

pastos: Fachvokabel dick aufgetragene Farbe; (pastose)

Relief, das: dreidimensionale Oberfläche; (relief)

milchig: weißlich, mit weißer Farbe durchzogen; (milky)

(die ursprüngliche Bemalung: das zuerst gemalte Gemälde, das dann mit Farbe bedeckt wurde)

Freitag, 22. Juni 2012

Bärlin, Bärlin...

"Was ist Berlin für dich?", 50 Berliner antworten...



...und machen mir ein klitzekleines bisschen Heimweh.


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klitzeklein: sehr klein; (tiny)

Heimweh: Traurigsein und nach Hause wollen; (homesickness)

Berliner Schnauze, die: (regional) Berliner Dialekt, so wie in Berlin gesprochen wird; (berlin dialect)

Kiez, der: (regional) Viertel; (quarter)

jemanden (Akk.) wegscheuchen: sagen, dass jemand weggehen soll; (to shoo so.)

ungezwungen: frei, entspannt; (informal, easy)

Dienstag, 19. Juni 2012

Kann ich so gehen?

"Manche Sätze hört man einfach häufiger als andere. Regelmäßig stellt unser Autor einen davon vor" schreibt die Süddeutsche Zeitung in ihrem Ressort JETZT über ihre Serie "Hauptsatz":

Quelle: jetzt.de



Nach dem Motto "100 Sätze reichen für das ganze Leben" könnt ihr auf dieser Seite die meistbenutzten deutschen Sätze nachlesen – und darüber schmunzeln. Beispiele?

"Das Jahr ist irgendwie wieder so schnell vergangen."

"Lustig. Gerade hab' ich an dich gedacht."

"Erzähl mal einen Schwank aus deinem Leben!"

Wenn euch ein Satz nicht sofort bekannt vorkommt, könnt ihr auf der Seite detailliert nachlesen, wann, wo, in welchem Zusammenhang dieser Satz benutzt wird. Sehr unterhaltsam!

JETZT (Süddeutsche Zeitung)

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Ressort, das: Themenbereich einer Zeitung, z. B. WIRTSCHAFT; (department)

Motto, das: Leitsatz, Devise; (slogan)

schmunzeln: ein bisschen lachen, sich amüsieren; (to smile, to smirk)

Schwank, der: lustige Geschichte (wird nur in diesem Satz benutzt); (droll story)

unterhaltsam: kurzweilig (das Gegenteil von langweilig), interessant; (entertaining)

Sonntag, 17. Juni 2012

Marmeladenbrot mit vertrocknetem Basilikum

Diese Woche habe ich euch von einigen deutschen Eigenarten erzählt:



Wisst ihr noch, was alle Wörter bedeuten?
Setzt sie in die folgenden Sätze ein:


1. Zum ______________ gibts Marmeladenbrot.

2. Die Werke in dieser Ausstellung halte ich für _____________.

3. Wenn man erst um 15 Uhr anfängt zu arbeiten, kann man nicht um 16 Uhr schon _______________ machen.

4. Im Biergarten findet man dreierlei: Bier, Brezeln und __________________.

5. Und wenn mich die _______________ packt, setze ich mich still in die Ecke und warte, bis der Anfall vorbei ist. *

6. Ein ___________________ ist besser als vertrocknetes Basilikum auf dem Fensterbrett.

7. Am ____________ - Strand gibt es auch Eis.

8. ___________________ heißen so, weil sie aussehen, als hätten sie einen Stock (= Spieß) verschluckt.



Lösung: 1. Abendbrot, 2. Kitsch, 3. Feierabend, 4. Gemütlichkeit, 5. Arbeitswut, 6. Schrebergarten, 7. FKK, 8. Spießer

* Dieser Satz ist ein bekannter Spruch und entspringt nicht meinem Gedankengut.

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Eigenart, die: Besonderheit, Charakteristik; (character)

dreierlei: drei Dinge; (three things)

Anfall, der: plötzlicher unkontrollierter Gefühlsausbruch; (attack)

vertrocknet: Pflanze, die lange kein Wasser gekriegt hat; (dryed-up)

Basilikum, das/der: eine Gewürzpflanze; (basil)

Fensterbrett, das: der Teil außen vorm Fenster, auf den man Blumen stellen kann; (window board)

Stock, der: ein langer Stiel, z.B. der Ast von einem Baum; (stick)

verschlucken: "essen"; (to swallow)

dem Gedankengut einer Person entspringen: die eigene Idee einer Person sein;

Donnerstag, 14. Juni 2012

FKK und Schrebergarten

Vier weitere Stichwörter aus dem im letzten Beitrag erwähnten Buch machen uns mit weiteren Stereotypen über Deutsche vertraut:

  • Kitsch, der:
    Dieses Wort komprimiert das übertriebene und billige "Schöne" wie kein anderes und wurde wohl deshalb in unzählige Sprachen übernommen: Englisch, Französisch, Finnisch, Russisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch, Slowenisch, Ungarisch, Serbisch und Bulgarisch.


Kitsch oder nicht Kitsch? Über Geschmack streitet man nicht, Geschmack hat man.

  • Freikörperkultur (FKK), die:
    Der Liebe zur Nacktheit kann man in ganz Deutschland in Parks, an Stränden, in Saunas usw. frönen. Auf die Spitze getrieben wurde die Freikörperkultur in der ehemaligen DDR. Das Gegenteil von FKK lautet "verklemmt". ;)

  • Spießbürger, der:
    Ein Mensch, den zu bescheiben ich nie die richtigen Worte finde – anders als der DUDEN, der schreibt: "Spießbürger: engstirniger Mensch, der sich an den Konventionen der Gesellschaft und dem Urteil der anderen orientiert" (auch "Spießer" genannt)

  • Schrebergarten, der:
    Ein kleiner Garten in der Großstadt, der sich in einem speziell dafür umzäunten Bereich befindet - in München wimmelt es nur so von diesen "Kleingartenkolonien".

PS: Mehr deutsche Wörter, die in andere Sprachen übernommen wurden gibts bei Wikipedia.
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Beitrag, der: Post; (post, entry)

erwähnt: schon mal davon geschrieben oder erzählt; (mentioned)

mit etwas vertraut machen: etwas kennenlernen, mit etwas bekannt machen; (to familiarize)

Stereotyp, der: vereinfachtes Urteil über eine Gruppe von Menschen; (stereotype)

komprimieren: verdichten, verengen; (to condense)

ein Wort übernehmen: ein fremdes Wort in den Wortschatz einer Sprache aufnehmen; (to adopt, absorb)

streiten: diskutieren, zanken; (to argue)

Nacktheit, die: wenn man keine Sachen anhat/trägt, ist man nackt; (nakedness)

etwas (Dativ) frönen: sich einer Leidenschaft hingeben; (to indulge in stg.)

etwas (Akkusativ) auf die Spitze treiben: etwas übersteigern, in die Extreme gehen; (to carry stg. to extremes)

verklemmt: prüde, oder wenn man sich am Strand so umkleidet, dass man 15 Minuten dafür braucht; (prude)

engstirnig: denkt einseitig, ist nicht offen für neue Gedanken; (close-minded)

Konvention, die: Regel; (rule, convention)

umzäunt: umgeben von einem Zaun (um klarzumachen: hier ist mein Grundstück!); (fenced)

von etwas (Dativ) wimmeln: es gibt davon gaaaaanz viele; (crawling with)

Dienstag, 12. Juni 2012

Gemütlichkeit und Arbeitswut

2011 ist ein Buch erschienen über "Alles, was deutsch ist" (Zitat aus Klappentext). Es ist ein richtiger Wälzer, aber der Weg von der Bibliothek bis zu mir ist nicht weit.

Sehr interessant ist das Inhaltsverzeichnis, denn das Buch gliedert sich in verschiedene "typisch deutsche" Stichwörter und beschreibt dann ausführlich, was daran jeweils so deutsch ist.

Waldeinsamkeit in der Stadt



Eine Auswahl:
  • Arbeitswut, die:
    Arbeitswut heißt, voller Elan und Eifer zu arbeiten. Die Kombination aus "Arbeit" und "Wut" ist fantastisch.

  • Feierabend, der:
    Feierabend ist die Zeit nach der Arbeit. "Feierabend" tönt es meist um 16 Uhr, freitags schon um 13 Uhr. Das Wort allein ist ein Grund zur Freude: Der Abend, der gefeiert werden muss.

  • Gemütlichkeit, die:
    Oft übersetzt, nie erfolgreich. Gemütlichkeit ist eine Lebenseinstellung, die wahrscheinlich erst in Kombination mit "Arbeitswut" einen Sinn bekommt. Denn nach einem Tag voller Arbeitswut legt der Feierabend den Schalter um auf: Modus "Gemütlichkeit".

  • Abendbrot, das:
    Das deutsche Abendbrot besteht typischerweise aus Brot plus Butter, Wurst und Käse. Außerdem findet es früher statt als in anderen Ländern, und zwar zwischen 17 und 19 Uhr. Zumindest theoretisch.


Das Buch heißt übrigens "Die deutsche Seele", erschienen im Knaus Verlag.

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Klappentext, der: Text außen auf dem Buch; (blurb)

Wälzer, der: sehr dickes, schweres Buch; (huge tome)

Stichwort, das: Wort, das viel Inhalt transportiert; (keyword)

ausführlich: im Detail; (detailed)

Elan, der: Begeisterung, Schwung; (vigor)

Eifer, der: Bemühen, Anstrengung um ein Ziel zu erreichen; (eagerness, intentness)

Wut, die: ein wichtiges negatives Gefühl, Zorn; (fury)

tönen: klingen, zu hören sein; (to sound)

erfolgreich: erreicht; (successful)

Lebenseinstellung, die: wie man das Leben sieht; (attitude towards life)

Samstag, 9. Juni 2012

Italienische Welle

Die Deutsche Welle hat eine Unmenge Videos zu verschiedenen Themen auf Youtube gestellt. So wie dieses hier, das von einer italienischen Designerfirma erzählt, die in Deutschland tätig ist:



Schaut doch mal auf diese Übersicht aller Themen, da findet ihr mit Sicherheit welche, die euch interessieren. Auf der Internetseite der Deutschen Welle gibt es noch mehr Materialien zum Deutschlernen und -verbessern.

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Unmenge, die: sehr große Menge; (vast number)

(online) stellen: hochladen, online verfügbar machen; (to put online)

Designerfirma, die: Unternehmen, das teure Sachen herstellt und verkauft; (designer company)

tätig sein: arbeiten, verkaufen; (to operate, to act)

mit Sicherheit: sicher, bestimmt; (certainly)

Vokabeln Video:

aufwendig: kompliziert herzustellen; (elaborate)

Designerleuchte, die: teure Lampe; (designer lamp)

der Krise trotzen: von den Schwierigkeiten der Wirtschaft wenig betroffen sein; (to defy the crisis)

den Bach runtergehen: (umgangssprachlich) untergehen, Pleite machen; (to go down the drain)

gründen: (ein Unternehmen) aufmachen; (to found)

edel: hohe Qualität, teuer; (noble)

nicht von der Stange: Einzelanfertigung oder von Hand gemacht; (run of the mill, ready-made)

weltweit gefragt sein: auf der ganzen Welt gut verkauft werden; (to be worldwide in demand)

Fabrik, die: große Werkstatt, wo Produkte hergestellt werden; (factory)

Stammwerk, das: die zentrale Fabrik (=Werk) einer Firma, die erste und wichtigste Fabrik; (main factory)

einen ganzen Berg von: sehr viele; (mountains of)

der hohe Qualitätsanspruch: perfekte Produkte herstellen wollen; (high quality standard)

(ein Ergebnis) einfahren: (ein Ergebnis) erzielen; (to bring a result)

Niederlassung, die: Standort eines Unternehmens; (plant)

Ewigkeit, die: sehr lange; (eternity)

das Überleben sichern: hier: dafür sorgen, dass man als Firma nicht bankrott/pleite geht; (to guarantee the survival)

einen Konkurrenten übernehmen: eine andere Firma, die auch Designerleuchten herstellt, (auf-)kaufen; (to take over a company)

Mittwoch, 6. Juni 2012

Wise Guys: Meine Deutschlehrerin

Der Text dieses wunderbar fehlerbehafteten Liedes ist zwar gut zu verstehen, aber findet ihr darin auch alle Fehler?



Zur Kontrolle hier der Text (zip/pdf), wie er in korrektem Deutsch lauten müsste.

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fehlerbehaftet: voller Fehler; (containing errors)

zwar..., aber:einerseits..., andererseits; (though...)

schulterlang: (Haare) gehen bis zur Schulter; (shoulder-length)

jemanden (Akkusativ) etwas lehren: jdm. etw. beibringen; (to teach)

Samt, der: weicher Stoff; (velvet)

jemandem den Sinn rauben: jdn. verrückt machen, jdm. sehr gefallen; (make so.'s head spin)

Prognose, die: Vermutung, wie die Zukunft aussieht; (prediction)

künftig: in der Zukunft; (in future)

schwören: versprechen, versichern; (to swear)

gebildet: hat eine gute Bildung (Wissen usw.); (educated)

Betonung, die: Betonung eines Worts; (emphasis)

Satzbau, der: wie man im Satz die Wörter ordnet; (syntax, word order)

unbeschreiblich: mehr als das, was Worte ausdrücken können; (undescribable)

vergeben sein: einen festen Freund haben; (dating so.)

vergebens: umsonst; (in vain)

mit jemandem durchbrennen: heimlich mit einem neuen Partner eine Liebesbeziehung anfangen; (to elope)

Montag, 4. Juni 2012

Als ich ein kleiner Junge war...

Ich war nie ein kleiner Junge, aber Erich Kästner wars! Ihr erinnert euch? Erich Kästner - dieser Typ, der Bücher geschrieben hat. Er lebte von 1899 bis 1974 und findet sich in zahlreichen Straßen, Denkmälern, Schulen und Räumen verewigt.

Auch auf Briefmarken ist er verewigt.



Erich Kästners Autobiografie "Als ich ein kleiner Junge war" ist ein Buch für "Kinder und Nichtkinder", wie er schreibt. Daraus also ein Auszug. In den Text habe ich allerdings ein paar sogenannte Stolperwörter eingesetzt. Das sind Wörter, die da nicht reingehören und komisch klingen, also findet sie und werft sie aus dem Fenster.


"Wer von sich selber zu leichtfüßig erzählen beginnt, beginnt meist mit ganz anderen Leuten. Mit hölzernen Menschen, die er nie gesehen hat und nie gesehen haben kann. Mit Menschen, die er nie am Frankfurter Dom getroffen hat und niemals treffen wird. Mit Menschen, die längst tot Leichnam sind und von denen er fast gar unwiederbringlich nichts weiß. Wer von sich selber zu erzählen beginnt, beginnt spießig meist mit seinen Vorfahren.
Das ist begreiflich. Denn ohne die Vorfahren wäre man im rotgrünen Ozeane der Zeit, wie ein Schiffbrüchiger mit PC auf einer winzigen und unbewohnten Insel, ganz allein. Mutterseelenallein. Großmutterseelenallein. Urgroßmutterseelenallein. Durch unsere Vorfahren sind wir mit der Vergangenheit verwandt unerkannt und seit Jahrhunderten verschwistert und verschwägert. Und eines Tages werden wir Hausiererinnen selber Vorfahren geworden sein. Für Menschen, die heute noch nicht geboren und trotzdem schon höchst mit uns verwandt sind."


Diese Wörter solltet ihr jetzt auf der Straße sehen, wenn ihr aus dem Fenster schaut:
leichtfüßig, hölzernen, am Frankfurter Dom, Leichnam, unwiederbringlich, spießig, rotgrünen, mit PC, unerkannt, Hausiererinnen, höchst

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Typ, der: (umgangssprachlich) Mann; (guy)

Denkmal, das: eine Statue o.ä. an öffentlichen Plätzen, um an etwas zu erinnern; (memorial)

verewigen: unsterblich machen; (to immortalize)

Auszug, der: ein Teil; (excerpt)

sogenannte: die heißen so; (so called)

Stolperwort, das: ein Wort, über das man fällt (stolpert); (words to stumble on)

werfen: schmeißen; (throw)

leichtfüßig: unbeschwert, locker, freudig; (light-footed)

hölzern: aus Holz; (wooden)

Leichnam, der: lebloser Körper; (corpse)

unwiederbringlich: kann nicht rückgängig gemacht werden; (irretrievable)

spießig: kleinbürgerlich, verkrampft, uncool; (bourgeois)

Vorfahre, der: Ahn; Eltern, Großeltern usw.; (ancestor)

mutterseelenallein: sehr allein; (all alone)

verwandt: gehört zur Familie; (cognate)

verschwistert: ist eine Schwester oder Bruder; (sister/brother-relationship)

verschwägert: ist der Mann oder die Frau von Schwester oder Bruder (Schwager); (brother/sister-in-law-relationship)

Hausierer, der: ein Mensch, der an Haustüren klingelt und etwas verkaufen will; (door-to-door-salesman)