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Dienstag, 29. Mai 2012

Geschichtenerzähler

Auf Wunsch eines jungen Herrn habe ich die Geschichte vom Pferdchen vertont:

Da funktioniert was nicht.



Außerdem habe ich sie zum leichten Mitlesen in ein einziges Dokument kopiert: Geschichte (ZIP/PDF)

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einen Text vertonen: einen Text vorlesen und mit dem Mikrofon aufnehmen;

Sonntag, 27. Mai 2012

Das Pferdchen und der Fluss (Teil 4)






"Mein Kind", sagte die Mutter zu ihrem Fohlen, "du solltest nicht die Ratschläge anderer befolgen, ohne vorher deinen eigenen Kopf zu benutzen. Du kannst doch von alleine darauf kommen: Das Rind ist groß und natürlich meint es, der Fluss sei nicht tief; das Eichhörnchen hingegen ist so klein, dass es selbst in einer Pfütze ertrinken könnte, und deshalb denkt es, der Fluss sei sehr tief."

Nachdem es die Worte seiner Mutter angehört hatte, galoppierte das Fohlen selbstsicher zum Fluss.

Als das Eichhörnchen das Fohlen sah, das schon mit den Hufen im Wasser war, rief es: "Also hast du beschlossen, zu ertrinken?". Das Fohlen antwortete ihm: "Ich werde versuchen, den Fluss zu durchqueren."

So fand das Pferdchen heraus, dass das Wasser des Flusses weder seicht war, wie das Rind gesagt hatte, noch sehr tief, wie es vom Eichhörnchen gewarnt wurde.



Übertragen wir das Bild dieser chinesischen Fabel (小马过河) auf das Sprachenlernen, müssen wir den Fluss gar nicht überqueren. Wir nehmen uns einfach ein Floß, legen uns auf den Fluss und lassen uns treiben. Mal geht es schneller voran, mal langsamer – aber wir müssen uns nicht anstrengen, um vorwärts zu kommen.


Übersetzung: Andrea Schwabe
ausgehend von dem Buch: "Il cavallino e il fiume" – CARTUSIA Edizioni, Milano – 2004


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meinen: annehmen, denken, glauben; (to believe)

Pfütze, die: kleine Menge von Wasser am Boden, z.B. nach dem Regen; (puddle)

ertrinken: im Wasser sterben; (to drown)

selbstsicher: selbstbewusst, überzeugt von sich selbst; (self-confidently)

Huf, der: der Fuß (Fußsohle) des Pferdes; (hoof)

beschließen: einen Entschluss fassen; (to decide)

durchqueren: sich durch etwas hindurch bewegen; (to cross)

seicht: nicht tief, flach; (shoal)

Floß, das: ein flaches Boot, z.B. aus Baumstämmen;

Freitag, 25. Mai 2012

Das Pferdchen und der Fluss (Teil 3)

Ihr sterbt sicher schon vor Neugier, wie es weitergeht in unserer Geschichte vom Fohlen! Ihr erinnert euch: Das Fohlen wollte gerade den Fluss überqueren, als das Eichhörnchen es warnte, dass es zu gefährlich sei.



"Natürlich, gestern ist ein Freund von mir ertrunken.", erzählte das Eichhörnchen mit trübseliger Stimme.

Das Pferdchen wusste nicht mehr, wem es glauben sollte, und beschloss, zurück nach Hause zu laufen, um seine Mutter um Rat zu fragen.

"Ich bin zurückgekommen, weil das Wasser zu tief ist", sagte es verlegen zu seiner Mama, "ich kann ihn nicht überqueren."

"Bist du dir sicher? Ich dachte, dass das Wasser dort nicht so tief ist." antwortete die Mutter.

"Das ist auch, was das alte Rind gesagt hat, aber das Eichhörnchen beharrt auf seiner Meinung, dass der Fluss gefährlich ist; und gestern ist ein Freund von ihm ertrunken."

"Also, ist das Wasser nun tief oder flach? Streng doch mal deinen Geist an!"

"Oh, ich habe tatsächlich nicht darüber nachgedacht."



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vor Neugier sterben: sehr neugierig sein, ungeduldig auf eine Information warten;

Eichhörnchen, das: kleines Tier, das in den Bäumen herumspringt, mit einem buschigen Schwanz; (squirrel)

sei: Konjunktiv I (indirekte Rede) von sein (ist);

trübselig: traurig, wehmütig;

verlegen: peinlich berührt, es ist ihm unangenehm, es schämt sich;

auf etwas beharren: nicht von seinem Standpunkt abweichen; sicher sein, dass man recht hat;

den Geist anstrengen: gut nachdenken;

Mittwoch, 23. Mai 2012

Das Pferdchen und der Fluss (Teil 2)





Das Fohlen wusste nicht, wen es um Rat fragen sollte.

Es schaute sich um und entdeckte ein altes Rind, das in der Nähe graste. Das Pferdchen näherte sich ihm und fragte: "Onkel, meinst du, ich kann den Fluss überqueren?" – "Aber natürlich, das Wasser ist nicht tief, es geht mir gerade bis zum Knie. Du kannst beruhigt sein."

Es galoppierte zurück zum Fluss, aber als es gerade am Ufer angelangte, bereit zum Durchqueren des Flusses, hüpfte ein Eichhörnchen eilig herbei und sagte aufgeregt: "Nicht überqueren! Es ist gefährlich, du könntest ertrinken!"

"Ist der Fluss so tief?", fragte das Pferdchen ganz verwirrt.



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Fohlen, das: junges Pferd; (foal)

grasen: (Tier) Gras auf einer Wiese fressen, weiden; (to graze)

überqueren: hinübergehen, kreuzen; (to cross)

Knie, das: Gelenk zwischen Ober- und Unterschenkel; (knee)

gerade: knapp, nur; (barely)

Eichhörnchen, das: kleines Tier, das auf Bäumen herumspringt; bayerisch: "Eichkatzerl" (squirrel)

ertrinken: im Wasser sterben; (to drown)

verwirrt: durcheinander, konfus; (confused)

Dienstag, 22. Mai 2012

Das Pferdchen und der Fluss (Teil 1)

Was für ein schönes Buch ich doch in der Internationalen Kinder- und Jugendbibliothek gefunden habe!



Das Pferdchen und der Fluss: Teil 1 (von 4)

Ein Pferdchen lebte mit seiner Mama in einem Stall und war noch nie aus der Tür getreten, hatte sich noch nie vom Rockzipfel seiner Mutter entfernt.
Eines Tages sagte seine Mutter zu ihm: "Es ist Zeit, dass du rausgehst und lernst, kleine Botengänge für mich zu tätigen. Trage diesen Sack voll Korn zum Müller!"

Froh, sich nützlich machen zu können, galoppierte das Fohlen mit dem Sack auf dem Rücken davon und machte sich auf den Weg zum Müller.
Nach kurzer Zeit aber traf es auf einen Fluss, dessen Wasser gluckernd dahinfloss.

"Was soll ich denn jetzt tun? Kann ich da wohl hinübergehen?", fragte es sich und hielt verunsichert am Ufer an.



PS: Die erwähnte Bibliothek befindet sich im Schloss Blutenburg:



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Stall, der: Scheune; auf einem Bauernhof das Haus, wo die Pferde, Kühe usw. wohnen; (barn)

Zipfel, der: eine Ecke von einem Stück Stoff; (corner of a cloth)

am Rockzipfel (der Mutter) hängen: ein Muttersöhnchen sein, unselbstständig sein; (to be dependent of (one's mum))

Botengang, der: Besorgung; etwas für jemanden erledigen; (errand)

galoppieren: schnell laufen (Pferd); (to gallop)

Fohlen, das: ein junges Pferd, Pferdebaby; (foal)

gluckern: ein Geräusch, das Wasser (oder ein Bauch) machen kann; (to gurgle)

verunsichert: ängstlich, unsicher; (uncertain)

Ufer, das: der Rand eines Flusses oder Sees; (shore)

etwas erwähnen: etwas sagen/schreiben; (to mention)

Samstag, 12. Mai 2012

Die eigene Fischfangflotte

Habt ihr Lust, euer Hörverständnis zu testen oder eure Rechtschreibung zu überprüfen?


Da funktioniert was nicht.




Habt ihr alles richtig geschrieben?
Schaut es hier nach! (Quelle)


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wackelig: instabil; (wonky)

Makrele, die: eine Fischart; (mackerel)

Thunfisch, der: eine Fischart; (tuna)

ein Lob aussprechen: loben; (to compliment)

wortkarg: nicht gesprächig, maulfaul (umgs.); (untalkative)

etwas treiben: etwas machen;

(auf der Gitarre) (herum)klimpern: entspannt Gitarre spielen; (to strum around)

Einnahmen, die: das Geld, das man bekommt; (incomings)

Flotte, die: mehrere Schiffe, die zusammengehören; (fleet)

Betrieb, der: Firma, Unternehmen; (company)

staunen: sich wundern (über etwas Großes, Beeindruckendes); (to be astonished)

sich zur Ruhe setzen: aufhören zu arbeiten; (to retire)

zu etwas zumute sein: Lust auf etwas haben; (to feel like)

Nickerchen ein Schläfchen, ein kurzer Schlaf am Nachmittag; (nap)

Mittwoch, 28. März 2012

Rausgeschmissen


Im Folgenden eine kleine Geschichte aus einer HSK (Chinesisch)- Prüfung, frei übersetzt:


Im Hochgeschwindigkeitszug kam es einmal vor, dass ein älterer Herr aus Versehen einen kürzlich gekauften Schuh aus dem Fenster warf.

Die anderen Passagiere, die das gesehen hatten, …


a) …fanden das verschwenderisch.
b) …waren sehr verletzt.
c) …bemitleideten den alten Herrn.
d) …waren bitter enttäuscht.


Allerdings hatten sie nicht damit gerechnet, dass der Herr den verbleibenden Schuh auch aus dem Fenster werfen würde. Sein Verhalten überraschte die Leute sehr.


Der alte Mann…


a) …erklärte lachend:
b) …begriff lachend:
c) …schlug lachend vor:
d) ...überlegte lachend:


„Obwohl dieser Schuh so gut, teuer und perfekt sitzend war, hatte er letztendlich für mich keinen Nutzen mehr. Ich habe ihn aus dem Fenster geworfen, und so kann vielleicht jemand …


a) …ein Paar Schuhe aufsammeln, …
b) …sich ein Paar Schuhe aussuchen, …
c) …sich ein Paar Schuhe besorgen, …
d) …ein Paar Schuhe austauschen, …


…was allerdings noch nicht heißt, dass er sie auch tragen kann.“



Hier findet ihr das Ganze im pdf-Format: Download.


Den Chinesen unter euch wird der Originaltext sicher etwas bringen. Dann könnt ihr mir auch sagen, ob ich es richtig übersetzt habe. :P


verschwenderisch: etwas, was man noch gebrauchen kann, wegzuwerfen, ist verschwenderisch; (prodigal)

verletzt: jemand ist verletzt, wenn er sich persönlich angegriffen fühlt (z.B. durch Worte) oder sich körperlich weh tut; (hurt)

bemitleiden: wenn einem etwas/jemand leid tut, was man nicht selbst verschuldet hat; (to commiserate)

enttäuscht: wenn man etwas erwartet und es dann nicht bekommt; (disappointed)

erklären: begründen; sagen, warum man etwas Unverständliches macht; (to explain)

begreifen: verstehen; (to understand)

vorschlagen: einen Vorschlag machen; empfehlen; (to suggest)

überlegen: nachdenken; abwägen; (to reflect)

aufsammeln: etwas, was am Boden liegt, aufheben; (to pick up)

aussuchen: zwischen verschiedenen Möglichkeiten eine auswählen; (to choose)

besorgen: kaufen; (to buy)

austauschen: etwas gegen etwas anderes auswechseln; (to change)

Montag, 5. März 2012

Gut gemeinte Lügen


Ich selbst nutze einen Blog zum Chinesisch lernen. Dort gab es vergangenen Samstag eine kleine Geschichte, die ich sehr lustig fand. Aus diesem Grund möchte ich sie mit euch teilen:

Als der ehemalige US-Präsident Carter bei den Wahlen kandidierte, interviewte eine kratzbürstige Reporterin seine Mutter.

Die Reporterin: "Ihr Sohn sagt, wenn er lügen würde, würde ihn niemand wählen. Können Sie mit Recht behaupten, ihr Sohn hätte nie gelogen?"

Carters Mutter: "Vielleicht hat mein Sohn mal gelogen, aber wenn, dann war es stets gut gemeint."

Reporterin: "Was sind denn gut gemeinte Lügen?"

Mutter: "Erinnern Sie sich, als Sie vor ein paar Minuten reinkamen, habe ich zu Ihnen gesagt, 'Gut sehen Sie aus, ich freue mich, Sie zu sehen!' - das war eine gut gemeinte Lüge."


Bild: http://www.learnchineseeveryday.com/

Die Chinesen unter euch können die chinesische Übersetzung hier finden: Quelle


Vokabeln:

vergangener Samstag= letzter Samstag; (last saturday)
ehemalig: in der Vergangenheit; (former)
die Wahlen: wenn man in einer Demokratie abstimmt; (elections)
wählen: abstimmen; (to elect)
kratzbürstig: immer auf der Suche nach Ärger; (searching for trouble)
die Reporterin=die Journalistin; (female journalist)
lügen (gelogen):die Unwahrheit sagen; (to lie)
die Lüge: die Unwahrheit; (lie)
mit Recht:wenn es stimmt, wenn man Recht hat; (rightly)
etwas behaupten: etwas sagen, egal ob es stimmt oder nicht; (to affirm)
gut gemeint sein, etwas gut meinen: die Absicht ist gut; (with good intention)
die gut gemeinte Lüge: (white lie)