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Donnerstag, 12. April 2012

Rilke: Der Panther

Im Zuge des gestrigen Posts über Paulchen Panther musste ich an das folgende Gedicht des bekannten deutschen Dichters und Schriftstellers Rainer Maria Rilke denken.

Kleiner Panther im Gefängnis



Rainer Maria Rilke:
Der Panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.



  • geschmeidig: sehr weich, hier: elegant, fließend;

    z.B. Man muss den Teig kneten, bis er ganz geschmeidig ist.;
    Bleib mal geschmeidig! = Bleib mal ganz cool./ Reg dich nicht auf.

  • betäubt: nicht (vollständig) wach,

    z.B. ein Tier betäuben (dann schläft es und kann nicht beißen);
    ein Betäubungsmittel nehmen (vor einer Operation (OP))


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Im Zuge (+Genitiv): gleichzeitig, weil; (in the course of)

gestrig: von gestern; (yesterday's)

im Vorübergehen: während man (an etwas) vorbei geht; (passing)

Stab, der: Teil eines Gitters, ein langer Körper mit rundem Querschnitt; (baton)

Vorhang, der: Gardine, ein Stück Stoff, das etwas verhängt; (curtain)

Pupille, die: Teil des Auges, das je nach Licht größer oder kleiner wird; (pupil)

lautlos: leise; (quietly)

Glieder, die: die beweglichen Körperteile (Arme, Beine); (limb)

angespannt: nicht entspannt; (tense)