Schütteln lässt sich vieles. Am häufigsten begegnet man dem Verb wohl in der Redewendung „den Kopf schütteln“, wo es das Gegenteil von Nicken bedeutet: Man drückt so stumm seine Ablehnung aus.
Kopfschütteln ist die Geste für „Nein“. Das gilt jedoch nicht für alle Kulturen und könnte etwa in Bulgarien, Albanien, Griechenland oder Indien zu Missverständnissen führen, denn dort zeigt man durch Kopfnicken seine Ablehnung.
Es ist übrigens gar nicht so einfach, den Kopf zu schütteln und dabei „Ja“ zu sagen oder zu nicken und „Nein“ zu sagen, wenn man es anders herum gewohnt ist. Probiert es mal aus.
Ein Barmann schüttelt die Zutaten eines Cocktails in einem Shaker. Wenn jemand „mit Kopfschütteln auf etwas reagiert“, dann wundert er sich oder kann etwas gar nicht verstehen. Ein Wodka-Martini gerührt? Darüber kann James Bond bloß den Kopf schütteln, denn er trinkt ihn nur geschüttelt. Vielleicht schüttelt er sich auch vor Lachen, wenn man ihm diese Frage stellt. Oder er muss er sich allein schon beim Gedanken an einen gerührten Martini vor Abscheu schütteln.
Um nicht mühsam Apfel für Apfel vom Baum pflücken zu müssen, kann man diesen schütteln und das Fallobst anschließend vom Boden auflesen. Apropos mühsam, apropos schütteln, apropos lesen: auch Wörter lassen sich durchschütteln, um aus ihnen Gedichte mit Schüttelreimen zu machen.
Schüttelreime sind oft sehr lustig, weil sie scheinbar Unvereinbares oder Weitauseinanderliegendes durch den Reim miteinander verbinden. Geschüttelt zu reimen verstand der Dichter Erich Mühsam so meisterlich wie kaum ein zweiter. Von ihm stammen die folgenden Verse:
Der ist ein großer Schweinehund,
dem je der Sinn für Heine schwund.
Wird noch vom Dichterwert geschwätzt?
Oh nein! Jetzt wird das Schwert gewetzt.
Es wird sogar schon sehr gewetzt
und sich damit zur Wehr gesetzt.
Der Sänger singt am Weiher leise,
doch singt er etwas leierweise.
Mein kleines Mädchen reibt sich leise
Das Aug’, wenn ich nach Leipzig reise.
Mit einem starken Schweden ringen,
Ist nicht so leicht wie Reden schwingen.
(Quelle der Schüttelreime: Projekt Gutenberg)
Noch mehr Schüttelreime von Erich Mühsam gibt es hier.
PS: Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag. :)
Ein Hund schüttelt sich Wasser aus dem Fell |
Es ist übrigens gar nicht so einfach, den Kopf zu schütteln und dabei „Ja“ zu sagen oder zu nicken und „Nein“ zu sagen, wenn man es anders herum gewohnt ist. Probiert es mal aus.
Ein Barmann schüttelt die Zutaten eines Cocktails in einem Shaker. Wenn jemand „mit Kopfschütteln auf etwas reagiert“, dann wundert er sich oder kann etwas gar nicht verstehen. Ein Wodka-Martini gerührt? Darüber kann James Bond bloß den Kopf schütteln, denn er trinkt ihn nur geschüttelt. Vielleicht schüttelt er sich auch vor Lachen, wenn man ihm diese Frage stellt. Oder er muss er sich allein schon beim Gedanken an einen gerührten Martini vor Abscheu schütteln.
Um nicht mühsam Apfel für Apfel vom Baum pflücken zu müssen, kann man diesen schütteln und das Fallobst anschließend vom Boden auflesen. Apropos mühsam, apropos schütteln, apropos lesen: auch Wörter lassen sich durchschütteln, um aus ihnen Gedichte mit Schüttelreimen zu machen.
Der Schüttelreim ist eine Reimform, bei der die (Anfangs-)Konsonanten der letzten beiden betonten Silben miteinander vertauscht werden.
aus Wikipedia
Schüttelreime sind oft sehr lustig, weil sie scheinbar Unvereinbares oder Weitauseinanderliegendes durch den Reim miteinander verbinden. Geschüttelt zu reimen verstand der Dichter Erich Mühsam so meisterlich wie kaum ein zweiter. Von ihm stammen die folgenden Verse:
Erich Mühsam (1878-1934) |
dem je der Sinn für Heine schwund.
Wird noch vom Dichterwert geschwätzt?
Oh nein! Jetzt wird das Schwert gewetzt.
Es wird sogar schon sehr gewetzt
und sich damit zur Wehr gesetzt.
Der Sänger singt am Weiher leise,
doch singt er etwas leierweise.
Mein kleines Mädchen reibt sich leise
Das Aug’, wenn ich nach Leipzig reise.
Mit einem starken Schweden ringen,
Ist nicht so leicht wie Reden schwingen.
(Quelle der Schüttelreime: Projekt Gutenberg)
Noch mehr Schüttelreime von Erich Mühsam gibt es hier.
PS: Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag. :)
Nicken: Kopf nach oben und unten bewegen; (nodding)
stumm: ohne etwas zu sagen; (mute)
Abscheu, die: Ekel; (discust)
mühsam: anstrengend; (arduous)
pflücken: vom Baum abmachen (to pick)
Fallobst, das: (durch den Wind) heruntergefallene Früchte; (windfall)
auflesen: aufsammeln; (to collect)
Schüttelreim, der: (spoonerism)
Unvereinbare, das: etwas, das nicht zusammen passt; (incompatible)
verstehen (zu): beherrschen; (to know about)
Schweinehund, der: hier: schlechter Mensch;
schwund (schwinden): (langsam) vergehen; (to fade away)
schwätzen: (ugs.) reden; (to chat)
Schwert, das: Waffe; (sword)
wetzen: schärfen, scharf machen; (to sharpen)
Weiher, der: kleiner See; (small lake)
leierweise: hier: schlecht;
ringen: kämpfen; (to fight)
Reden schwingen: schlau daherreden, Monologe halten;
stumm: ohne etwas zu sagen; (mute)
Abscheu, die: Ekel; (discust)
mühsam: anstrengend; (arduous)
pflücken: vom Baum abmachen (to pick)
Fallobst, das: (durch den Wind) heruntergefallene Früchte; (windfall)
auflesen: aufsammeln; (to collect)
Schüttelreim, der: (spoonerism)
Unvereinbare, das: etwas, das nicht zusammen passt; (incompatible)
verstehen (zu): beherrschen; (to know about)
Schweinehund, der: hier: schlechter Mensch;
schwund (schwinden): (langsam) vergehen; (to fade away)
schwätzen: (ugs.) reden; (to chat)
Schwert, das: Waffe; (sword)
wetzen: schärfen, scharf machen; (to sharpen)
Weiher, der: kleiner See; (small lake)
leierweise: hier: schlecht;
ringen: kämpfen; (to fight)
Reden schwingen: schlau daherreden, Monologe halten;